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Fischsterben Holzbachteich

in Fremde Angelteiche 13.08.2013 20:53
von Tino • 106 Beiträge | 8 Punkte

Rätselhaftes Fischsterben
Umweltamt schlägt Alarm: Feuerwehr holt 1.000 Kadaver aus dem Holzbachteich

Diesen beeindruckend großen Karpfen holte Aleksander Petrovic von der Löschabteilung Ost aus dem Wasser. Aus hygienischen Gründen trägt er dabei einen Schutzanzug.
Stattlich | FOTOS: REIMAR OTT

Bielefeld. Am Donnerstag meldeten die ersten Passanten an den Heeper Fichten, zahlreiche tote Fische in dem Anglerteich zwischen Sportplatz und Radrennbahn. Das eingeschaltete Umweltamt beobachtete seitdem das Fischsterben im Holzbachteich und schlug schließlich Alarm – aus hygienischen Gründen. Zu viele Fischkadaver schwammen an der Wasseroberfläche.

Axel Raabe vom Umweltamt bat daraufhin bei der Feuerwehr um Amtshilfe, die am Sonntag gegen 10 Uhr mit rund 25 Einsatzkräften der Hauptfeuerwache sowie den Löschabteilungen Ost und Gadderbaum-Bethel und zusätzlich drei Booten zu dem etwa 100 mal 50 Meter großen Holzbachteich aufbrachen.

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Ihre wenig appetitliche Aufgabe: Alle erreichbaren Kadaver aus dem Wasser fischen und zur Entsorgung in eine große Mulde werfen. Einsatzleiter Jörn Bielinski sprach am Ende – gegen 15.15 Uhr – von schätzungsweise an die 1.000 Kadaver.

Betroffen waren alle Fischarten – einige beeindruckend große Karpfen, aber auch Hechte, Barsche sowie ganz viele kleine Fische wie Rotaugen, Güstern und kleine Brassen. Eine Ursache konnte Axel Raabe vom Umweltamt gestern noch nicht nennen: "Wir haben Proben vom Wasser und den Tieren genommen. Wir müssen die Laborergebnisse abwarten." Trotzdem hat er ein paar Thesen, woran die Tiere verendet sein können. "Die Sonne der letzten Tage hat zu starker UV-Strahlung geführt. Auch sind aktuell beide Wasserzuflüsse trocken. In dem stehenden Wasser entstehen dann Faulschlämme. Sauerstoffmangel ist im Sommer in so kleinen Gewässern immer ein Problem." Zudem gehöre der Holzbach zum Oberflächenwasser-Abflusssystem. Wenn also Wasser fließt, würden ständig Sedimente im Teich abgesetzt.

Indizien auf ein Umweltvergehen von Menschenhand gebe es nicht, so Raabe: "Wir haben keinen Ölfilm oder erkennbare Gifte festgestellt." Deshalb halte er die Witterung der letzten Wochen für den Hauptübeltäter. In ähnlichen Fällen hatte die Feuerwehr als Sofortmaßnahme Wasser über dem Gewässer versprüht, um so den Sauerstoffgehalt zu erhöhen. Davon riet Raabe diesmal ab: "Das kostet viel Einsatzkraft und war bisher langfristig nicht hilfreich."

Lars Hauptmann, Vorsitzender der Interessengemeinschaft der Bielefelder Sportfischereivereine, die den Holzbachteich von der Stadt gepachtet hat, zeigte sich überrascht. "Es hat zuletzt stark geregnet. Ein Fischsterben dieser Art ist dann sehr ungewöhnlich."

Er sieht durch das rätselhafte Fischsterben vor allem die jahrelange Arbeit, die die Vereinsmitglieder zum Aufbau des Fischteiches benötigt haben, mit einem Mal zerstört. "Das ist sehr ärgerlich. Anfangs hatten wir zu viel Weißfisch. Neue Raubfische haben dann den Weißfisch reduziert. Und nun sind die alle tot."



zuletzt bearbeitet 13.08.2013 20:55 | nach oben springen


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